HPI CHALLENGE 2001 WELTFINALE
am 02.-04.11.2001 in Orange/Süd-Frankreich
oder Originalton Kalle "Germany go´s Frankreich"
Hintergrundbericht: "Andy u. wilde Hilde"
Die Strecke liegt ca. 1 Autostunde vor Marseille
So. Finaltag
20 Uhr: Die Listen sind bei den Franzosen leider noch nicht zu
bekommen!!!??? :-),
deshalb hier schon mal vorab:
Mini | 1. Andreas Kruse 3. Thomas Volz 4. Werner Spannbruckner (A) 5. Patrck Ziegler 6. Josef Dragani 7. Peter Sobota 8. Markus Bauder 9. George Karaqulias 11. Oliver Bauernfeind |
Sport | 1. Sebastian Fränzschky 3. Timo Kurz 4. Patrick Gassauer 5. Andre Severt 6. Karlheinz Scherer 7. Andreas Weyhoven 9. Christian Mertke |
Pro | 1. Dominik Bauer 3. Sebastian Kunz 5. Thorsten Severt 7. Steffen Stein 8. Stefan Thüner 11. Martin Kruse |
Nitro Sport | 1. Rudi Haupert |
Nitro Pro | 8. Andy Krämer |
Super Nitro | 3. Michael Hamman |
16:55 Uhr: Wir haben 4 Weltmeister
Mini: 1. Andreas Kruse
Sport: 1. Sebastian Fränschky
Christian
Mertke gewann zwar das 2. A wurde aber wegen eines illegalen Motors
disqualifiziert!
Die
Motorfeder auf dem Pluspol (!) hatte statt 180o - 210o
(?????)
Pro: 1. Dominik Bauer
- Martin
Kruse gewann beide B-Finale
Nitro Pro: Unser Andy fuhr die schnellsten Runden des Wochenendes,
aller Klasse, und fiel, in Führung liegend, wegen eines Lenkungsdefektes
aus.
Super Nitro: steht noch aus!
14:15 Uhr: Rudi Haupert ist Weltmeister in Nitro Sport
12:30 Uhr: Ergebnisse der 1. A-Finale
Mini:
1. Andreas Kruse
Sport. 1. Sebastian
Fränschky
Pro: 1.
Dominik Bauer
Sa. 20 Uhr. Das Ergebnis nach den Vorläufen
Mini: 2. A. Kruse, 4. T. Volz, 5. P. Sobota, 6. J. Dragani, 7. P. Ziegler, 8. M.
Bauder, G. Karaloulias
Sport: 2.
C. Mertke, 3: A. Severt, 4. Kalle, 6. S. Fränzschky, 7. S. Kunz, 8.
P. Gassauer
Pro:
2. D. Bauer, 5. T. Severt, 8. S. Tuener (?), 10. S. Kunz
Nitro Sport: 1. R. Haupert
Nitro Pro: 2. A. Krämer
Super Nitro: 7. M. Hamman
Sa. 15 Uhr: Im Moment laufen die Vorläufe.
Nach 2/4 Vorläufen:
Mini:
2. Thomas Volz, 3. Andreas Kruse
Sport: 1.
Kalle, 2. Sebastian Fränzschky, 3. Timo Kurz, 4. Christian Mertke
Pro:
3. Dominik Bauer, 4. Sebastian Kunz, 6. Thorsten Severt
Nitro Sport: 3. Rudi Haupert
Nitro Pro: 2. Andy Krämer
Super Nitro: 5. Michael Hamman
Fr. 20 Uhr. Das Training ist beendet. Ergebnisslisten online.
Strecke ist wellig, wäre ideal für Rally, die Pros sind am Ende der Geraden 3 Zentimeter in der Luft!!
Fr. 9 Uhr Beginn des kontrollierten Trainings (Gruppeneinteilung siehe Ergebnisslisten)
800 km bis nach Orange
- alter Bus, nervende Busfaherin, gute Stimmung!
- nachts um 0 Uhr, Busfaherin muss 3/4 Std. Pause machen. Jungs bauen aus
Coladosen Strecke auf u. fahren Microrennen!!!
Do. 14 Uhr Treffpunkt aller deutschen Teilnehmer in Rüsselsheim
Mini : | Sport : | Pro : | Nitro : |
Andreas Kruse Patrick Ziegler Thomas Volz Marcus Bauder Oliver Bauernfeind Georgios Karakoulias Josef Dragani Peter Sobota |
Christian Mertke Patrick Gassauer Sebastian Fränzschky Karlheinz Scherer Ingo Stark Andreas Weyhoven Thomas Wilwers Timo Kurtz Michael Birnbaum Kai Schultz Bernd Hasselbring |
Sebastian Kunz Steffen Stein Patrick Dern Marcus Hesse Stefan Thüner Martin Kruse Stefan Kruse Roland Spieß Dominik Bauer Gerald Göb Karlheinz Scherer Christian Mertke Kai Schultze Roland Scherer
|
Michael Hamann Andy Krämer Rudi Haupert Michael Birnbaum
|
Die Bilder vom Wochenende (Danke Roland Scherer!!)
Elektro Mini
Elektro Sport
Elektro Pro
Nitro Sport
Nitro Racer
Super Nitro
Die HPI Challenge WM in Südfrankreich oder
Auf Abenteuerurlaub mit der „wilden Hilde"
Dieser kleine Bericht bezieht sich nicht sehr stark auf das eigentliche Rennen, sondern eher um die Vorkommnisse darum. Man sollte diesen Text auch mit etwas Humor betrachten und nicht alles zu ernst nehmen. Dies nur vorweg, damit hier kein falscher Eindruck entsteht. Alles klar? OK, die Feder ist spitz genug, also kann es losgehen.
Am 2.-4.11.01 sollte es endlich soweit sein. Die erste HPI WM
in Europa, genauer gesagt in Südfrankreich, stand auf dem Plan. Es fanden sich
dann schlussendlich auch 46 verrückte RC-Car Fahrer (inklusive Begleitungen)
zusammen, die die Strapazen freiwillig auf sich nahmen und nach Südfrankreich
wollten.
Nach einigen Diskussionen war klar....das deutsche Team fährt als „TEAM"
nach Frankreich. Und was wäre da besser als eine nette kleine Busfahrt nach
Orange/Südfrankreich. Zum Glück hatten wir Karlheinz Scherer, der sich um die
komplette Organisation der Busfahrt kümmerte. Auf diesem Wege möchte ich mich
im Namen des gesamten deutschen Teams nochmals bei „Kalle" bedanken, auch
wenn nicht alles wirklich perfekt lief, was aber nicht an Kalle sondern eher an
der „wilden Hilde", wie die Busfahrerin und gleichzeitig auch die
Inhaberin von „Hildegard´s Reisen", liebevoll von uns genannt wurde,
lag. Mit ihr sollten wir dann auch nach Frankreich gekarrt werden....wie schon
im Titel zu sehen: Es war eine abenteuerliche Fahrt.
Jedenfalls wurde ausgemacht, dass sich alle deutschen Fahrer am Donnerstag um 14Uhr in Rüsselsheim treffen sollten. Dies klappte auch bis auf zwei kleine Ausnahmen, auf die wir hier nicht weiter eingehen wollen. Jedenfalls war die geplante Abfahrt des Autors dieser kleinen Geschichte von zu Hause wohl doch etwas knapp gewählt. Nun ja, nachdem wir alle unser Gepäck im Bus verstaut hatten und uns auf eine schöne gemütliche Reise einstellten wurden wir leider ganz schnell wieder durch eine viel zu laut kreischende weibliche Stimme in die Realität zurückgeholt. Unser erster Kontakt mit „Hildegard". Man solle doch gefälligst darauf achten, dass man nicht soviel Dreck macht und bloß keine Krümel auf dem Flur verbreitet. Die Reinigung kostet 2000 Mark und der Bus sogar eine Millionen Mark, wobei wir nicht wirklich feststellen konnten ob nun die zu engen Sitze, die verkratzten Türen oder die viel zu weichen Stoßdämpfer für den vielleicht „etwas" zu hohen Preis dieses Fahrzeugs verantwortlich waren. WOW! So macht man sich Freunde!
Nach lautstarkem Gegröle der anwesenden RC-Car Enthusiasten
ging es dann Richtung Grenzübergang Mühlhausen und von dort weiter nach
Orange/Südfrankreich. Die Fahrt gestaltete sich dann doch noch zu einer recht
geselligen Runde und es wurde viel geredet, gelacht und ab und zu auch mal was
alkoholisches getrunken bzw. „gegessen". Die Gebrüder S. hatten nämlich
die glorreiche Idee, einen Wackelpudding mit Wodka zu versetzen, was von den
anwesenden Personen mit Freude aufgenommen wurde. Natürlich nur von den
Erwachsenen!
Das lustige Beisammen sein wurde immer wieder jäh durch die doch etwas
merkwürdige Fahrweise der Busfahrerin unterbrochen, die wohl meinte, dass die
drei Spuren einer Autobahn in regelmäßigen Abständen gekreuzt werden müssen
und man ab und zu auch mal stark bremsen müsste, damit die „Carbon
Bremsscheiben" des „1 Millionen Mark" teuren Busses warm bleiben und
nicht abkühlen. Ich nenne so etwas „unrhythmisches Fahren", aber wir
wollen ja nicht unfreundlich sein.
Nach 12 Stunden Fahrt und ungefähr genauso viel Stunden Pause, kamen wir nachts um 2 Uhr in unserem Hotel in Südfrankreich an. Schnell wurden die Betten bezogen, da es schon um 8 Uhr morgens Richtung Halle gehen sollte.
Am Freitag morgen trafen dann nach und nach alle Fahrer am Frühstückstisch ein und so konnte es pünktlich um 8 Uhr losgehen. Vorher konnte man aber noch die „wilde Hilde" in ihrem Bus beobachten, wie sie zu heißen Volksmusik Rhythmen eine krasse Show auf das Parkett legte. So kam dann auch der Spitzname von Hildegard zustande, den irgendjemand in den Raum schmiss. Er sollte sich noch mehrmals als Volltreffer erweisen.
In der Halle eingetroffen wurden die schon reservierten Plätze bezogen und alte Bekannte vom Europafinale in Ettlingen begrüßt.
Der Zeitplan sollte am Freitag mit der Ausgabe des Materials und 4 freien Trainings Vorläufen beginnen. Mit einer Stunde Verspätung geschah dies dann auch. Am Morgen gab es noch ein wenig Probleme mit der Gruppen- und der Quarzeinteilung, was sich bis in den Nachmittag hinzog. Evtl. sollte der Veranstalter das nächste Mal darauf achten, dass bei einer Weltmeisterschaft wenigstens eine Person in der Rennleitung eine andere Sprache außer Französisch sprechen kann. Mit Hilfe von Patrick (dem französischen HPI Importeur) konnten die Probleme letztlich doch noch gelöst werden und alle waren zufrieden.
Der weitere Verlauf des Trainings war recht unspektakulär.
Jeder Fahrer versuchte ein gutes Setup für sein Auto zu finden und schoss sich
auf die Strecke ein.
Die Strecke an sich war sehr groß, aber auch sehr wellig, was eine komplett
andere Fahrwerkseinstellung als in Ettlingen erforderte. Die meisten der
deutschen Fahrer kamen aber sehr gut damit zu Recht und alle waren sehr
optimistisch bzgl. der 4 Qualifikationsläufe am Samstag.
Am Abend ging es wieder mit dem Bus zurück ins Hotel. Am Gourmetrestaurant „Zum
goldenen M" wurde ein kurzer Zwischenstopp eingelegt, was sich im späteren
Verlauf des Abends noch als grober Fehler erweisen sollte. Leider kann der Autor
nicht sehr viel über den späteren Verlauf der Ereignisse im Bus erzählen, da
er sich entschloss, zu Fuß auf die Suche nach einer Pizzeria zu gehen, diese
auch fand und sich den Magen voll stopfte.
Jedenfalls muss es im Bus hoch hergegangen sein, da ein Großteil der Fahrer ihr
Essen mitnahmen und dies der „wilden Hilde" nicht allzu gut gefallen
hatte. Nach heftigen Diskussionen und den nicht wirklich netten Kommentaren
zweier „schwarzer Schafe", die von hinten aus dem Bus grölten, war das
Verhältnis zwischen Busfahrerin und RC-Car Fahrer auf dem Tiefpunkt. Zum Glück
konnte Kalle mit seinem Verhandlungsgeschick die Sache noch hinbiegen und wir
mussten dann doch nicht bis nach Deutschland laufen.
So gingen dann alle Fahrer am Freitag Abend beruhigt zu Bett und bereiteten sich
mental und körperlich auf den kommenden Tag vor.
Als am Samstag morgen um 7.15 Uhr Abfahrt am Hotel war, fanden sich alle Fahrer auch pünktlich ein. Alle? Nein, nicht alle. Zwei Fahrer beschlossen, den Wecker (in Form eines Handys) zu überhören und so fuhr der Bus ohne die zwei besagten Personen ab. Nun ja, nach 25 Minuten Fußweg traf dann auch der Autor mit der zweiten Person um 8.30 Uhr in der Halle ein. Jedenfalls haben wir mal die Innenstadt von Orange etwas näher betrachten können.
Mit etwas Verspätung begannen dann die Vorläufe und es war
sofort zu sehen, dass die deutschen Fahrer in den Elektroklassen sehr stark
waren. Die Fahrer in den Nitro Klassen hatten etwas Startschwierigkeiten und so
kam es, dass bei den Verbrennerfahrern mehr geschraubt, als gefahren wurde.
Am Ende des Tages stand aber fest, dass das deutsche Team in allen 6 Klassen
berechtigte Ansprüche auf den Weltmeistertitel hat.
In der Miniklasse, musste sich Andreas Kruse nur knapp dem Griechen Fotis
Akalakapopolis (oder wie immer das auch geschrieben wird) geschlagen geben. Er
verpasste mit nur 38/100 Sekunden die TQ Position. In der Sportklasse konnte der
Engländer Ricky Copsey mit 8! Sekunden die TQ Position für sich beanspruchen.
Nach einer kurzen Unterhaltung mit den deutschen Sportfahrern war aber klar,
dass er es in den Finalen nicht so einfach haben sollte (natürlich nicht
bezogen auf unfaires Fahrern, sondern eher darauf, das die deutschen Fahrer noch
etwas zulegen konnten). Zweiter hinter Copsey war unser Europameister Christian
„Homeboy" Mertke. In der Proklasse konnte sich ebenfalls ein Engländer
die Pole sichern, aber die Deutschen waren ihm dicht auf der Ferse.
Rudi „Parkplatzfahrer" Haupert konnte sich in der Nitro Sport Klasse die
TQ Position sichern. Michael Hamann hatte etwas Probleme mit seinem Motor,
konnte sich aber trotzdem noch als siebter für das A-Finale Super Nitro
Modified qualifizieren. In der Nitro Modified Klasse musste sich der Autor nur
knapp dem Griechen Jon Sotiropolis geschlagen geben. Mit 8/10 Sekunden landete
er auf Platz 2.
Die Aussichten waren also mehr als rosig für den Sonntag, an dem die Finale
stattfinden sollten. So konnten alle Fahrer beruhigt zurück ins Hotel fahren
und sich auf das Fahrerbankett am Abend vorbereiten. Leider entschied sich nur
die Hälfte der deutschen Fahrer, an dem Bankett teilzunehmen. Für diejenigen,
die da waren, wurde es aber trotzdem ein lustiger Abend. Der französische
Importeur hatte eine große Halle und eine knapp 20-köpfige Band gemietet, die
den ganzen Abend lang für Stimmung sorgte. So floss dann auch das ein oder
andere Gläschen Wein durch die Kehlen der durstigen Fahrer und es wurde sich
rege mit den Fahrern aus den anderen Ländern unterhalten. Mit zunehmenden
Alkoholgenuss sanken dann auch die Verständigungsschwierigkeiten und jeder
hatte einen lustigen Abend.
Das Essen war wohl nicht auf deutsche Verhältnisse abgestimmt, und so gab es
erst um 10Uhr die Vorspeise......Fisch. Um 23.00 Uhr wurde dann der Hauptgang
serviert. Anschließend noch ein wenig Käse, der aber die meisten Fahrer nicht
mehr allzu viel Interessierte.
Ganz interessant waren auch die Aussagen von Jamie Booth, dem Product Manager von HPI Europe, der gegen Ende des Banketts doch arge Schwierigkeiten hatte, das English einer gewissen Liza Möhler (Name von der Redaktion geändert) zu verstehen, die (der) ansonsten der englischen Sprache sehr gut mächtig ist. So wurde dann auch aus Kalle „Lalle" und aus Andy „AAAAAAAAAndy". Na ja, der Alkohol eben.......ab geht er!
Um 0.30 Uhr entschied sich der Autor dann, die wirklich
gelungene Party mit den Engländern zu verlassen, um noch auf die Suche nach
einem Schluck Bier zu gehen. Am Ausgang erwartete uns noch Patrick, der
französische HPI Importeur, und fragte uns ganz entgeistert, warum wir denn
schon gehen wollten. Das Dessert wäre doch noch gar nicht serviert
worden.......in Frankreich ist eben alles etwas anders.
Nach erfolgreicher Suche fanden wir dann doch noch eine kleine Bar, in der wir
völlig überraschend noch ein paar andere Teilnehmer des deutschen Teams
trafen. Über die weiteren Umstände in dieser kleinen „roten" Bar
möchte ich mich nicht äußern. Jedenfalls sind wir nach einer halben Stunde
Richtung Hotel getrottet und haben uns aufs Ohr gehauen.
Sonntag morgen 7.50 Uhr......scheiße, schon wieder den Bus
verpasst. Und diese Kopfschmerzen! Zum Glück hatte es mich nicht so stark
erwischt, wie meinen schwäbisch/schweizerischen Zimmerkameraden, der sich den
Vorabend noch einmal kräftig durch den Kopf gehen ließ. Beim Vernehmen der
etwas Seltsamen Geräusche aus dem Bad war mir klar: „Das könnte länger
dauern". Also umgezogen, Tasche gepackt und wieder auf den Weg zur Strecke
gemacht. Diesmal mit dem Taxi....man lernt ja aus seinen Fehlern.
Beim Eintreffen in der Halle sah man dann auch das ein oder andere leidgeplagte
Gesicht, was mit Sicherheit auf den Vorabend zurückzuführen war.
So gab es dann auch keine besonderen Vorkommnisse mehr am Morgen. Die unteren
Finals wurden gefahren und der Großteil der Fahrer konzentrierte sich darauf,
ihre Autos für die Finals vorzubereiten und die Köpfe nicht allzu hektisch zu
bewegen. Aber was ich euch noch sagen wollte: Die 30 Minuten Finale von Nitro
Fahrzeugen in einer Halle können verdammt stark an den Nerven zehren!
Um 11.30 Uhr erreichte mich dann eine SMS meines Zimmernachbarn. Der
Originalwortlaut entsprach ungefähr dem Folgendem: „Bin in 20 Minuten auch
da. Jetzt steht mein Entschluss fest: Nie mehr Alkohol." Nun ja, nach 30
Minuten bin ich dann mal vor die Halle gegangen und da war er tatsächlich.
Zusammengekauert auf einem Stuhl murmelte er etwas von dem fünften Mal, um
gleich danach recht zielstrebig zur nächsten Hallenwand zu laufen und......gut,
den weiteren Teil kann man sich wohl denken.
Mittlerweile war der erste Durchgang der Elektro A-Finals
gelaufen und es sah nicht schlecht aus für die Deutschen. Nun stand die erste
große Verbrennerentscheidung an. Das Nitro Stock A-Finale. Nach einer furiosen
Aufholjagd und einem spannenden Kampf um die Spitze, konnte sich unser
Parkplatzfahrer Rudi Haupert den ersten Weltmeistertitel des Tages sichern.
Super Rudi! Die Freude im deutschen Team war dementsprechend und groß und mit
Rudi hat sicherlich nicht den Falschen getroffen.
Weiter ging es mit dem nächsten Weltmeistertitel in der Klasse Electric Mini.
Hier konnte sich Andreas Kruse ebenfalls nach einer furiosen Aufholjagd den Sieg
im zweiten A-Finale sichern. Sicherlich auch mit der Hilfe einiger deutscher
Fahrer, die anscheinend noch ganz genau wussten, was da auf dem Europafinale mit
einem gewissen Österreicher vorgefallen ist. Tja, life is tough und kleine
Sünden bestraft der Herr erst später…oder so ähnlich. Man sah in dann am
Abend aber noch mit einem Teil des Deutschen Mini-Teams diskutieren und nach
Hause kam er auch gut. Also Schwamm drüber.
Nachdem Andreas schon das erste A-Finale für sich entschieden hatte, stand er
also schon vorzeitig als Weltmeister fest. Hey, schon zwei Titel...daran kann
man sich doch gewöhnen.
Und es sollte auch noch weiter gehen. In dem drauf folgenden
Electric Sport A-Finale konnte sich Sebastian Fränzschky den Weltmeistertitel
ebenfalls frühzeitig sichern und Dominik Bauer lies sich nicht lumpen und
errang im zweiten Pro A-Final seinen zweiten Sieg und somit ebenfalls den
Weltmeistertitel.
Halt! Stop! Mitzählen....1, 2, 3, 4? 4! Ja genau, vier Weltmeistertitel waren
schon fest in Deutscher Hand. Blieben noch die Nitro Pro und die Super Nitro Pro
Klasse.
Bei den Super Nitros hatte Michael Hamann leider etwas Probleme mit seinem
Motor, konnte aber trotzdem noch bis auf Platz drei vorfahren.
Achso, die Nitro Pro Klasse....nun gut, der Autor meinte es eben gut mit seinen
Konkurrenten und überlies dem Griechen Jon Sotiropulos den Sieg in dieser
Klasse. Wäre da nur nicht diese blöde Boxengassenabsperrung gewesen. Warum
muss die gerade da stehen, wo ich mit meinem Auto hinfahren will.
So ging dann auch der Finaltag ohne weitere besonderen Vorkommnisse seinem Ende zu. Bei der Siegerehrung wurde kräftig gejubelt und massig Preise and die Sieger verteilt. Evtl. sollte man sich aber als Hersteller von Produkten und auch Sponsor eines Events vorher überlegen, was man da den Fahrern schenkt. Manchmal ist Qualität eben besser als Quantität. Ein Sanyo 3000HV wäre sicherlich besser gewesen als drei alte Panasonic P3000 Zellen im blauen Schrumpfschlauch. Aber irgendwie muss ja das Lager leergeräumt werden. Die silberne Packung des Quantum Competition samt Inhalt machte sich aber in den Pokalen der Elektro Klassensieger dann doch recht gut.
Nach der Siegerehrung gab es dann noch für unser Organisationswunder Kalle eine kleine Überraschung, über die er sich dann auch sehr gefreut hat und auch sichtlich gerührt war. Für alle die, die nicht dabei waren. Über den Sonntag haben die deutschen ein wenig Geld gesammelt und dieses an eine frisch-lackierte Karosserie (natürlich in Kalles neuem Design) geklebt. Zusätzlich haben noch alle Leute des deutschen Teams auf einem T-Shirt unterschrieben, was dann Kalle in einer großen Box überreicht wurde.
Nun ging es an die Rückreise und jeder freute sich schon auf die „wilde Hilde". Nachdem die zusätzlichen Baukästen und sonstiges Gepäck im Bus verstaut waren ging es auch schon im rasanten Tempo auf die Heimreise. Heimreise? Nicht ganz, den plötzlich verringerte sich das Tempo des Busses und auf der rechten Seite erschien das Fußballstadion von Olympique Lyon, kurz nach dem Abpfiff eines Spiels. Uppss....wohl leicht verfahren, den das Stadion liegt schon fast in der Stadtmitte von Lyon. Nach kurzer Bestätigung aus den vorderen Busreihen war klar: „Wir (Hildegard) hat sich verfahren.". Ein normal denkender Mensch käme jetzt auf die Idee, in einen Atlas oder eine Landkarte nachzuschauen wo es langgeht. Die existierte aber nicht, sondern nur ein Ausdruck des ADAC-Routenplaners. So kam es jedenfalls in den hinteren Busreihen an. 1 Stunde und 5 Mautstellen später waren wir dann nach einem kühnen Wendemanöver auf einer kleinen Kreuzung wieder auf der richtigen Autobahn. DER richtigen Autobahn, den in Frankreich gibt es nur ein oder zwei Autobahnen in diesem Gebiet. Es gehört also schon einiges an Grips dazu, sich hier zu verfahren.
Nun gut, es ging dann mehr oder weniger zügig weiter und so
langsam kam ein „leichtes" Hungergefühl bei den Fahrern auf. Also
hielten wir an der ersten Raststelle, die sich dann aber als stupider Parkplatz
herausstellte. Die Männer entleerten sich, und es ging weiter. 10 Minuten
später dann halt an einer Tankstelle....juhuuu....ESSEN! Jedoch wurde die Tür
des Busses nicht für uns geöffnet. „Dies ist nur ein Stop, damit die
weibliche Begleitung von Herrn Z. kurz aufs Klo kann." Achso, na dann. „Aber
man kann doch kurz mal in die Tanke gehen und was zu Essen holen.", „NEIN!
Wir wollen gleich weiterfahren und in 40 Minuten einen großen Halt
machen.", „Grrrr.......".
35 Minuten später erreichten wir dann völlig ausgehungert den nächsten
Rasthof. Die komplette deutsche Mannschaft füllte ihre Mägen und deckte sich
mit Nahrung für die Fahrt ein. Leider bekam die Busfahrerin ihr Essen nicht.
Nach der Aufforderung, ihr das Essen umsonst zu geben, da sie ja schließlich
die Busfahrerin ist, nahm die Bedienung den Teller wieder in die Hand und
stellte ihn zurück in die Küche. Na ja, Fernfahrer bekommen das Essen
billiger, nicht umsonst...
So ging es dann wieder zurück in den Bus und jeder versuchte über die Nacht
ein wenig Schlaf zu finden. Um 6 Uhr morgens gab es dann bei Freiburg den
letzten Zwischenstopp und auch einen Fahrerwechsel. Schon beim Anfahren kam
dieses warme wohlige Gefühl auf....endlich jemand, der auch Bus fahren kann.
Das sich die Fahrweise von zwei Personen doch so drastisch unterscheiden kann,
hätte wohl niemand in dem Bus gedacht. So kam es dann auch, dass der Großteil
der Fahrer die letzten beiden Stunden komplett durchschlief, und nicht durch
irgendwelche unnötigen Bremsungen, Spurwechsel oder unrhythmischer Fahrweise
immer wieder aus dem Schlaf gerissen wurde. Danke nochmals an den unbekannten
Busfahrer, dessen Name leider nicht bis in die hinteren Reihen des Busses
vordrang.
Um 8 Uhr kamen wir dann in Rüsselsheim an. Nachdem wir noch
10 Minuten in der Kälte stehen mussten und uns der Zugriff auf unser Gepäck
(zwecks „Busabnahme" und Prüfung der Reinlichkeit durch die wilde Hilde)
verwährt blieb, konnten wir schlussendlich doch noch den Rest der Heimreise
antreten.
Einige zog es noch zu einem Frühstück in den Rüsselsheimer McDonalds. Leider
gab es dort keine Gabeln mehr, was die Bedienung (die nur gebrochen deutsch
sprach und die Anweisungen nach hinten in türkischer Sprache weitergab) aber
nicht sonderlich kümmerte. So mussten wir das Big Breakfast mit einem McFlurry
Löffel zu uns nehmen. Für mich als Rüsselsheimer sicherlich nichts
Besonderes, aber die Auswärtigen Leute waren doch sehr verdutzt, dass die
Preise nicht nur in EURO, sondern auch in türkischer Landeswährung
ausgezeichnet waren.
So ging dann ein Interessantes Wochenende zu Ende. Wenn man die kompletten Ereignisse noch einmal Revue passieren lässt denke ich aber, dass sich der Ausflug nach Frankreich durchaus gelohnt hat. Jedenfalls hat es mir einen riesen Spaß gemacht und so werden wir uns wohl auf dem nächsten LRP-HPI Challenge Rennen (für die Gruppe Mitte Fahrer) oder spätestens in Eppelheim zum TCM (für den Rest) wieder treffen. Diesmal aber ohne Wein.....
Andy Krämer